Freitag, 20. September 2013

Romanni - Mâaziz - Tiddas - Oulmes - Ain Tourtoute

46.Tag, Samstag 15.12.2012

Wir wollen schnell weg aus der Stadt, dies ist kein Platz, um gemütlich Kaffee zu trinken oder gar einen Hundespaziergang zu machen, also Anziehen und los, Richtung Mâaziz. Bald erreichen wir ein kleines Weinanbaugebiet und machen hier einen ersten Stopp für Morgentoilette, Kaffee und Hundeauslauf. Die Bäuerinnen hier machen sich auf den Weg, ihre ein bis zwei dünnen Kühe zu weiden, mehreren von ihnen ziehen am Bus vorbei.



Mit der Fahrtstrecke folgen wir den Empfehlungen unseres Marokkoreisenden, sie führt durch malerische Berglandschaft: rote Erde, grüne Hügel, bewachsen mit einzelnen Bäumen und Büschen, wenige kleine Ansiedlungen - die Augen können kaum alles erfassen. Noch einen Spaziergang bergab über Eselspfade, der Boden ist grün bewachsen mit niedrigen Pflanzen, daneben Dornbüsche und mir unbekannte Flora.











Am Bus stoppt ein Marokkaner sein Auto, er spricht uns strahlend auf Deutsch an. Gern hätte er uns zu sich nach Hause eingeladen, ist aber selber hier nur zu Besuch bei Verwandten. Seine Freude darüber, dass wir sein Land besuchen, ist aufrichtig.

Die Straße nach Khénifra, auf der Karte gelb, ist in miserablem Zustand - wer weiß, vielleicht für Marokko auch super? - jedenfalls hat der Belag tiefe Schlaglöcher und wir müssen Schlangenlinien fahren, um den Kratern auszuweichen. Wir gelangen in immer höhere Regionen, man denkt, nach der nächsten Kurve ist es geschafft und wir sind auf dem Gipfel - aber nein, immer höher und höher geht es! Die Gipfel ringsum sind 1200 bis 1600 Meter hoch, dahinter sieht man in der Ferne eine schneebedeckte Bergkette, den Mittleren Atlas. Nachdem wir so schöne Landschaften durchfahren haben, kommen wir plötzlich durch das Gegenteil: eine riesige Müllhalde direkt neben der Straße an einem Flussbett, ein großer Schwarm Störche steht im Müll, anscheinend leben sie davon. Ein trauriger Anblick, hier also überwintern 'unsere' Störche?!


Die 'Rush-hour' auf marokkanisch ist auch anders: Gegen 16 oder 17 Uhr kommen uns einige Pickups entgegen, auf deren Ladeflächen die Männer gedrängt stehen oder sitzen und so wieder in ihr Dorf fahren. Wie wir noch sehen werden, ein sehr alltägliches Transportmittel für alles, auch beliebt als Tiertransporter.



Was uns in Marokko fehlt, sind eindeutig Standplätze und Mülleimer. Die Standplatzsuche ist wieder Stress, kurz vor Einbruch der Dunkelheit fahren wir auf einen der wenigen ausgebauten Seitenstreifen oder Halteplätze direkt an der Straße bei Ain Tourtoute. Ein kleines Dorf einige hundert Meter entfernt und ein Stausee liegen in der Nähe. Mir ist ein bisschen mulmig zumute. Wir fallen hier ganz schön auf.





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