Mittwoch, 18. Dezember 2013

Aguilas, Playa de los Cocedores 4

149.Tag, Donnerstag, 28.3.2013

Heute ist der erste Tag, an dem es ihm besser zu gehen scheint. Zumindest sind die Abstände zwischen den Tabletteneinnahmen jetzt länger. Dafür bekommt er aber ein "dicke Backe".

Ich mache einen Nina-Tag mit lecker Essen und Trinken beim 'Chiringuito Los Cocedores'. Eine halbe racion sardinas und eine halbe racion calamares. Beides sehr gut und frisch, dazu zwei kleine Gläser Wein, und das am frühen Nachmittag! Von den Sardinen soll ich in den nächsten Tagen immer wieder träumen, so lecker waren die, aber leider bleibt es beim Traum...


Abends sitze ich in der fast windstillen milden Luft vor dem Bus und beobachte den Himmel und das Meer.



Carboneras - Aguilas

148.Tag, Mittwoch 27.3.2013

Nach der letzten Nacht mit Kirmesmusik und dem Lärm eines Treckers, der morgens um vier Uhr wieder anfängt, den Strand zu glätten (was er völlig manisch schon seit Tagen macht), hält uns nichts mehr in Carboneras. Farahs Gesicht ist wieder etwas abgeschwollen und er hat nach der Einnahme einer weiteren Schmerztablette auch ein leichtes Gefühl der Besserung. Ohne das übliche Morgenzeremoniell packen wir den Bus und fahren.

Rund hundert Kilometer sind es bis Aguilas, er schafft die Tour so gerade eben, dann lässt die Wirkung der Tablette wieder nach. Insgesamt muss er dann noch viele Schmerztabletten nehmen und hat trotzdem stärkste Schmerzen. Ich sitze ziemlich hilflos daneben, mache den Mercadona-Einkauf, die üblichen Hundespaziergänge und schneide mir vor lauter Verzweiflung meine spröden, durch das Zagora-Henna ausgelaugten Haarspitzen. Von Frisur kann bei mir jetzt wirklich keine Rede mehr sein.

Eine kleine beobachtete Skurilität: In der nächsten Bucht stehen auch einige Caravans, meist weiße Yoghurtbecher, wie überall. Ein schicker neuer Mercedesbus aus Holland steht auch dazwischen, ein professionell zum Wohnmobil ausgebautes Modell, aber: nicht weiß, sondern anthrazitfarben! Dieser kleine Unterschied scheint den Besitzer ziemlich stolz zu machen und er bekundet das auch mittels Aufschrift: "Proud to be different"

Dienstag, 17. Dezember 2013

Carboneras

147.Tag, Dienstag 26.3.2013

Ein schwarzer Tag! Farah entwickelt innerhalb von wenigen Minuten während eines Spaziergangs am Strand eine monströs geschwollenen Schnauze. Es scheint sie sehr zu jucken oder vielleicht auch zu schmerzen, sie kratzt und reibt sich ständig darüber. Eine allergische Reaktion, vielleicht auf einen Insektenstich? Glück im Unglück: die nächst Clinica Veterinaria können wir nach schneller Internetrecherche und Navigationshilfe mit dem TomTom zu Fuß erreichen. Farah bekommt eine Cortison-Injektion, nach der die Schwellung innerhalb weniger Stunden zurückgehen soll. Das tut sie aber natürlich nicht, deshalb bekommt sie zusätzlich noch ein Antihistaminikum. Fast unmerklich geht die Schwellung dann im Laufe des Tages etwas zurück - oder ist das nur Wunschdenken?

Und er leidet auch zunehmend unter seinen Zahnschmerzen. Ich besorge ein antiseptisches Mundspülwasser, ein Antibiotikum und Silbernitrat. Er hofft immer noch, der Schmerz gehe nur von entzündetem Zahnfleisch aus. Sicherheitshalber erkundige ich mich später noch im "office de turisme", ob es in Carboneras einen deutschen Zahnarzt gebe. Nein, natürlich nicht, aber der Angestellte im Tourismusbüro geht zusammen mit mir zu einer "Clinica dental", (in Spanien nennt sich jede Praxis gleich 'Clinica') die er aus eigener Erfahrung empfehlen kann.

Ich schildere dem Zahnarzt das Problem, auch, dass er, mein Held, Zahnärzte fürchtet wie der Teufel das Weihwasser... Der Zahnarzt bietet daraufhin an, sich den Patienten nur anzuschauen - er werde nichts unternehmen, wenn der Patient dies nicht möchte... Die Verzweiflung ist aber inzwischen so groß, dass er einwilligt und wie ein Lamm zur Schlachtbank mit mir zur Clinica dental trottet. Auf dem Röntgenbild sieht man eine Entzündung an einem hinteren Brückenpfeiler, dort, wo es am meisten weh tut. Der Zahnarzt meint, der Zahn müsse in jedem Fall gezogen werden und will dafür die Brücke durchtrennen, am besten direkt hinter dem vorderen Brückenpfeiler. Die Schmerzen sind inzwischen so schlimm, dass er einwilligt und so wird es dann auch gemacht. Danach ist er einige Stunden durch die Lokalanästhesie fast schmerzfrei, doch als die nachlässt, bekommt er höllische Schmerzen, jetzt an dem vorderen Brückenpfeiler, vielleicht durch die mechanische Beanspruchung des Durchsägens der Brücke. Trotz Schmerzmittel, Antibiotikum und Kühlens (improvisiert mittels Fanta-Dose aus der Kühlbox) schläft er in dieser Nacht kaum.

Sonntag, 15. Dezember 2013

Aguilas - Carboneras

146.Tag, Montag 25.3.2013

Nochmals Duschen, schon zum vierten Mal hier, aber es tut auch soooo gut: die Duschen sind heiß und die Anlagen sauber und gepflegt, das muss ich ausnutzen!

Wir wollen noch ein wenig in der Gegend bleiben. Das Problem mit der Elektrik nervt uns zunehmend und wir haben überlegt, uns durch eine Solaranlage oder alternativ einen Stromerzeuger unabhängiger von Campingplätzen zu machen. Marco vom Centro Nautico Alamar in Almerimar hat günstige gebrauchte Solarpanele in Aussicht, bekommt dazu aber erst in ein paar Tagen endgültig Bescheid. Die würde er uns weiter verkaufen und auch montieren, deshalb wollen wir noch nicht weiter in Richtung Heimat. Er hat uns den Parque Nacional Cabo de Gato als Ziel empfohlen, aber leider finden wir dort keinen Platz zum Bleiben. Letztendlich landen wir deshalb wieder in Carboneras am gleichen Platz wie auf der Hinfahrt.

Aber meine Stimmung ist etwas gedrückt, ich bin reisemüde. Immer wieder fremde Orte, immer wieder das Problem, wo finde ich was, wo kann ich mit den Hunden gehen, was mache ich hier??? Wegen des Wetters lohnt es sich im Moment nicht wirklich, hier zu sein (gut, wie wir später hören, ist das zuhause noch ungleich schlimmer), es ist weiter sehr windig, kühl und bedeckt.

Abends telefoniert er mit Marco in Almerimar, ob die Solarpanele zu haben sind, doch leider, die Möglichkeit hat sich zerschlagen. Also müssen wir deshalb auch nicht mehr hier bleiben. Doch anders als ich, will er partout noch nicht zurück. Zuhause soll es immer noch Minusgrade geben. Und wir wollten schließlich vor dem Winter fliehen! Andererseits werden seine Zahnschmerzen auch zunehmend schlimmer...

Oberhalb unseres Stellplatzes am Parque Andaluz findet eine kleine Kirmes für Kinder mit Disco-Musik statt. Super! Doch glücklicherweise wird es ab 21 Uhr langsam ruhig. Gute Nacht!


Freitag, 13. Dezember 2013

Aguilas, Playa de los Cocedores - Camping Bella Vista

145.Tag, Sonntag 24.3.2013

Morgens hat sich unser Kühlschrank wegen Strommangels abgestellt, jetzt müssen wir also wirklich auf den Campingplatz. Er ist nicht begeistert... Ich will aber das Beste aus der Sache machen und alle Möglichkeiten nach Kräften ausnutzen. Erst einmal wird alles Elektronische aufgeladen, dann geduscht, gewaschen, und am Ende auch noch Henna ins Haar gepackt - Halleluja, das gab es zuletzt im Paradis Nomade bei Agadir!

Die meisten Caravans auf dem Camping gehören wohl Rentnern, die hier überwintern. Teilweise haben sie sich schon sehr häuslich hier niedergelassen, mit Gartenzwergen und ähnlichen Dekorationen auf ihrer Parzelle. Und wieder eine kleine skurrile Beobachtung: Ein Radrennfahrer in voller Montur - Helm, Handschuhe, Trikot, Spezialschuhe - kommt sportlich über den Platz gefahren, aber etwas irritiert bei seinem Anblick: er ist ein alter Mann mit dem typischen gebeugten Altmännerrücken, doch mit einer jungen Seele, das zeigt die Aufschrift auf seinem Trikot: "Wild Wolf".

Heute ist es wieder sehr stürmisch, der ständige Wind ist schon sehr enervierend. Andererseits trocknet die Wäsche schnell...

Wir unternehmen einen Familienausflug an den Strand von Aguilas Stadt. Schönes Licht!






Aguilas, Playa de los Cocedores 2-3

143.-144.Tag, Freitag 22.3.-Samstag 23.3.2013

Milde Tage, Freitag mit Sonne, Samstag bedeckt. Ich mache einen sehr langen Spaziergang entlang mehrerer Buchten in Richtung Aguilas Stadt bis zum Campingplatz Bella Vista, den ich mir für alle Fälle schon einmal anschaue. Naja - auf so einem parzellierten und fein säuberlich abgeteilten Platz zwischen den üblichen Verdächtigen, Yoghurtbechern aus Frankreich, Niederlande und Deutschland zu stehen, ist im Vergleich zu unserem freien Standplatz zwischen den beiden Buchten nicht allzu verlockend, zumal nicht zu einem mehr als doppelt so hohen Preis wie er in Marokko verlangt wird, 22€ ohne WiFi. Höchstens als Notlösung für einen Tag und eine Nacht. Der Campingplatz wirkt allerdings ziemlich gepflegt und sauber, auch die Duschen und Sanitäranlagen. Das ist wiederum ein Pluspunkt.



Aber erst einmal leben wir unser ungebundenes Nomadenleben mit Wanderungen und Freiluft-Kochen auf Gas vor dem Bus: leckere Gerichte - Fisch, Gemüse, sogar Pommes Frites! Viel Strom brauchen wir im Moment also nicht, denn auch die Nächte sind so mild, dass wir den Wallas nicht zum Heizen brauchen.


Mittwoch, 11. Dezember 2013

Aguilas - Lorca - Aguilas

142.Tag, Donnerstag 21.3.2013

Heute müssen wir wieder unsere Vorräte auffüllen, beim Supermercado unseres Vertrauens, Mercadona ♪♫♪, und wir brauchen Strom, also heute Camping. Zweieinhalb Kilometer entfernt von unserem freien Standplatz soll es einen Campingplatz geben, 'Bella Vista'.

Aber: Nachdem wir mittags alles zusammengepackt haben, die Hunde ihren Auslauf hatten und wir losfahren wollen, gibt es ein Problem: Der Düdo streikt. Es lässt sich einfach kein Gang einlegen! Ich denke erst einmal, es sei einer seiner üblichen Scherze, extra für mich, und glaube es nicht. Aber es ist wohl wahr, viele vergebliche Versuche ändern nichts daran. Er lacht, allerdings etwas ungläubig. Das kann doch nicht sein, dass der "brave Düdo" streikt. Ich denke fieberhaft nach: ADAC in Spanien, wo habe ich nur die Nummer notiert? Doch er überlegt naheliegender: In der Nachbarbucht steht ein Minimog, vielleicht hat dessen Besitzer Ahnung von Autos? Er geht hin und fragt. Tatsächlich fallen dem Minimog-Mann einige Möglichkeiten ein, worin das Problem bestehen könnte. Er verspricht, nach Beendigung seiner Computer-Arbeit seinen Blaumann anzuziehen, dann wolle er kommen, um nachzusehen. Wir möchten in der Zwischenzeit schon einmal eine alte Decke unter den Wagen legen. Tatsächlich findet er dann den Fehler: Ein Gummi, welches Schalthebel und Getriebe verbindet, fehlt, deshalb lassen sich die Gänge nicht einlegen. Und er liefert auch gleich eine provisorische Lösung. Statt des fehlenden Gummis verbindet er die Teile mit einem ummantelten Draht, den wir am Strand finden. Die Lösung funktioniert, man glaubt es kaum! Wir drehen eine Proberunde über den Platz und kehren zurück, um uns zu bedanken. So ein Glück muss man erst einmal haben! Es stellt sich heraus, der Mann ist kein Autoprofi, sondern, wie er fast verschämt gesteht, Wertpapierhändler, der aber seit fast dreißig Jahren überall auf der Welt unterwegs ist, früher unter anderem auch mit einem Mercedes Rundhauber. Da werde man zum Autospezialisten, ob man wolle oder nicht... Und mit schlafwandlerischer Sicherheit ist er genau auf diesen Mann zugegangen - super, oder?!

Doch auch wenn die Schaltung so wieder funktioniert, möchten wir gerne eine professionellere Lösung haben und suchen dafür die nächste Mercedeswerkstatt in Aguilas auf. Die ist aber sehr klein und nur für PKW's ausgerichtet, der Meister schickt uns in die nächste größere Stadt, Lorca. Dort gibt es zwar eine größere Mercedes-Vertragswerkstatt, 'Dimovil', aber wieder nur für PKW's. Immerhin haben sie fünf Kilometer weiter eine Zweigstelle für Mercedes-LKW. Der Meister dort legt sich unter den Wagen und meint - "alles gut, mit dieser Lösung kommen wir auch bis nach Hause zurück". Das Originalersatzteil habe er nicht und es sei auch im Computer nicht gelistet, weil der Wagen zu alt sei. Ebensowenig hilfreich ist Mercedes in Düsseldorf - sie teilen telefonisch mit, dass sie zweihunderttausend Ersatzteile in der Liste hätten, daraus könnten sie jetzt auf die Schnelle nichts heraussuchen. Erst als wir bei Dimovil darauf bestehen, dass die provisorische Lösung etwas professioneller gestaltet wird, kommt der Düdo mitsamt Insassen, nämlich den Hunden und mir, auf die Hebebühne (gute Sicht von hier oben) und es wird eine kreative, aber solidere Lösung als unser Funddraht eingebaut. Berechnen wollen sie uns dafür allerdings nichts, das ist ja nett! So bedankt er sich beim Dimovol-Team mit einem kleinen Beitrag 'für die Kaffeekasse'.

Nachdem wir jetzt doch einige Kilometer gefahren sind, müssen wir wegen Strom nicht mehr unbedingt auf einen Campingplatz, deshalb kehren wir nach einem Mercadona-Besuch wieder auf unser Plateau zwischen den Playas La Carolina und Los Cocedores zurück. Geschafft! Kleines Abendessen und ab ins Bett!





Aguilas, Playa de los Cocedores

141.Tag, Mittwoch 20.3.2013

Ein milder sonniger Tag, ich trage zum ersten Mal seit Monaten wieder einen Rock (in Marokko wäre es tagsüber zwar warm genug dafür gewesen, aber dort habe ich meine Beine lieber verhüllt...). Ich wate durch das seichte Wasser entlang des gelben Felsens und versuche experimentelle Halb-Über-Halb-Unterwasserfotos. Für bessere Ergebnisse bräuchte ich dann doch eine professionellere Kamera.





Dann noch ein langer Spaziergang über die Wanderpfade entlang der Küste in Richtung Aguilas. Schön ist es hier!



Montag, 9. Dezember 2013

Almerimar - Vera - Aguilas (Playa de los Cocedores)

140.Tag, Dienstag 19.3.2013

Der Wind hat nachgelassen, endlich, aber nun meint der Hafenmeister, sollen wir unseren geschützten Platz am mittleren Hafenbecken verlassen - schade, der war eigentlich ziemlich gut und zentral. Alles war schnell zu erreichen, sowohl Spazierwege als auch Mercadona, Restaurants, Yachtzubehör - wie Dieter schon sagte: "Almerimar, hier hab ich alles!"

Doch der Zeitpunkt ist nicht schlecht, heute ist auch das Ersatzteil für den Wallas per Post aus Deutschland bei Alamar angekommen und wird von Marco eingebaut. Das heißt, jetzt hält uns hier nichts mehr. Wir können auf einen hübschen Stellplatz bei Vera fahren, laut seiner Stellplatz-App einer der schönsten, circa hundertdreißig Kilometer entfernt. Doch als wir dort ankommen, können wir es kaum glauben: Mitten im Nirgendwo an einer in Bau oder Reparatur befindlichen Straße, steht dort Yoghurtbecher an Yoghurtbecher auf einem relativ kleinen umzäunten Platz. Unsere einhellige Meinung: Hier nicht!!!

Schade, wir hatten uns soviel davon versprochen, noch einmal Ruhe und Muße zum Auslegen der Palmenmatten, Waschen der Hundedecken, Haarefärben mit Henna... Also doch weiter, aber wohin nun? Zwischen Vera und Aguilas sind wir auf der Hinfahrt bei den gelben Felsen am Meer frei gestanden, erinnern wir uns. Das war doch ein toller Platz! Wir kommen dort sogar noch im Hellen an und genießen den Abend mit Köstlichkeiten, die wir bei Mercadona eingekauft haben, jetzt geht es uns wieder gut!






Almerimar 6-13

132.-139.Tag, Montag 11.3. - Montag 18.3.2013

Unser Wallas, der ja eigentlich aus dem Schiffsbau stammt, kann hier im Hafen im Centro Nautico Alamar repariert werden. Was wir für ein Glück haben! Marco, der Mechaniker, kennt zwar nicht genau dieses Modell, baut es aber fachmännisch auseinander und reinigt die Düsen. Dabei wird ein Vlies beschädigt, welches wir aus Deutschland hierher bestellen müssen. Na gut, solange das unterwegs ist, haben wir hier also erst einmal Zwangspause. Immerhin, nach mehreren Versuchen funktioniert unser Ofen aber auch so, sodass wir den angekündigten Regen etwas entspannter aushalten können. Wenigstens können wir so unsere Sachen und nassen Hundehandtücher wieder trocknen.



Dazu kommt, dass er auch wieder einen Job hat - und so bleiben wir also in Almerimar. Von der Hafenmeisterei bekommen wir einen Standplatz im mittleren Hafenbecken mit Strom und Frischwasserversorgung zugewiesen. Hier dürfen wir ausnahmsweise stehen, weil wir hier vor dem tagelang anhaltenden nervenzehrenden Sturm besser geschützt sind als draußen am Turm oder an der Graffitimauer.

Insgesamt ist die Stimmung bei uns gedrückt, wir sind beide nicht allzu glücklich hier. Er wäre lieber in Marokko geblieben, bzw. hätte nach der Ausreise in Ceuta ein neues Visum für Marokko beantragt, um dann wieder einzureisen, weil unser Touristenvisum nur drei Monate gültig war. Und ich - ich möchte nun wirklich langsam wieder nach Hause. Dieses Dilemma tut unserer Beziehung gar nicht gut, laufend streiten wir wegen irgendwelcher Kleinigkeiten, aber eigentlich steckt dahinter dieser Konflikt. Wir sind in einer Krise...

Während er also arbeitet, unternehme ich die üblichen Wanderungen und erkunde die Gegend. Auf einer dieser Touren mache ich einen grausigen Fund: Das Meer hat einen toten Hund angespült, ich erkenne dies nur am Gebiss. Vielleicht ein Galgo, vielleicht ertränkt? Ich bin sehr traurig, das Bild verfolgt mich lange.

Der Wind heult und lärmt ununterbrochen in den Takelagen der Segelboote. Dazu regnet es ab und zu, in den nahe gelegenen Bergen schneit es, aber auch die Sonne kommt immer mal wieder durch. Die Deutsche, die hier einen Waschsalon führt, meint, so ein kaltes und stürmisches Wetter um diese Jahreszeit sei schon sehr ungewöhnlich...

Ich tröste mich, indem ich mittags öfters in einem der Chiringuitos am Strand haltmache und mir dort irgendetwas Leckeres bestelle, Gambas oder Sardinen, was das Meer so hergibt!












Sonntag, 8. Dezember 2013

Fuengirola - Rincon de la Victoria - Almerimar ♡

131.Tag, Sonntag 10.3.2013

Hundespaziergang am Strand, dort stehen immer noch die Tretboot-Schwäne vom letzten Jahr. Dann eine Entschuldigung und eine Lektion in : Dein Mann, das unbekannte Wesen...



Das Wetter bleibt wechselhaft, Sonne und Regen, und wir fahren weiter in Richtung Almerimar, ungefähr 200 Kilometer entfernt, immer der Küste entlang. Einen Zwischenstopp machen wir in  'El  Rincon de la Victoria', die Sonne scheint, die Hunde laufen über einen Strand mit grauschwarzem Sand und jeder Menge angeschwemmten Bambus. Die Stimmung ist etwas entspannter als gestern.
Wir passieren Calahonda, hier haben wir auf der Hinreise am Strand übernachtet.
 

Gegen fünf Uhr Nachmittags sind wir in Almerimar, entgegen unseren Erwartungen läuft uns Dieter nicht direkt über den Weg, schade, er gehörte für uns so sehr zu diesem Hafen - stattdessen treffen wir einen Freak im roten Düdo, den wir auch schon zwei Mal in Marokko getroffen haben, zuerst in Agadir, auf dem Parkplatz vor Marjane. Wie lange ist das nun schon wieder her?!

Und dann fahren wir wieder zu unserem Desperadoparkplatz am Naturschutzgebiet Punta Entinas Sabinar. Jetzt darf hier auch Leon frei laufen - ich gehe  wohl etwas entspannter damit um als auf der Hinreise. Es stürmt sehr - überhaupt nicht wie Mittelmeer, sondern noch viel heftiger als in Tarifa am Atlantik. Er kann Wind ja überhaupt nicht leiden und ist dementsprechend ziemlich unglücklich... Der Bus wird durchgeschüttelt wie ein Schiff auf hoher See. Beim letzten Spaziergang mit den Hunden gegen Mitternacht renne ich mit ihnen über den Strand durch den Sturm und lache dabei völlig hysterisch - so etwas habe ich kaum je erlebt, es macht totalen Spaß und ist völlig verrückt.





Tarifa - Gibraltar - Fuengirola

130.Tag, Samstag 9.3.2013

Die Nacht ist sehr stürmisch, immer wieder gibt es heftige Regenschauer - und der Wallas, unsere Heizungs- und Herd-Kombination, riecht ziemlich stark nach Diesel. Morgens schüttet es kräftig, mein Kaffeewasser will auch nach längerer Zeit nicht kochen: der Wallas hat einen Defekt! Ohhh, nein!

Zwar hört der Regen zeitweise auch wieder auf, aber der Wallas funktioniert auch nach einem Neustart nicht! Dann zeigt sich auf Farah's Nase wieder eine Schwellung - oh, bitte, das nicht auch noch!!! Jetzt liegen meine Nerven allerdings blank.

Tarifa steht unter Wasser, zumindest der Strand, und an unserem Standplatz weiden spanische großformatige Kühe.



Wie sich zeigen wird, dieser Tag ist gelaufen. Gegen Mittag fahren wir nach Gibraltar. Dort haben die meisten Läden geschlossen, sodass er bis auf die zwei Flaschen leckeren Bowmore Whiskys nichts von dem bekommt, weshalb wir hierher gefahren sind. Keine Puros, keinen Pfeifentabak. Schlechte Laune. Ziemlich angenervt setzen wir die Fahrt fort. Tagesziel Fuengirola. Bei Marbella irren wir zu einem Mercadona. Ich soll ihn im Dunkeln in eine viel zu kurze Parklücke einweisen. Wie gewöhnlich Desaster - der Klassiker, über so etwas geraten wir uns schon an gewöhnlichen Tagen in die Haare. Aber auf dem Parkplatz treffen wir ein nettes junges Tennisspieler-Paar, welches auch in einem Düdo mit einem Hund unterwegs ist. Sie sind neugierig auf Marokko-Reisetipps, und wir erfahren von ihnen etwas über Internetsticks, z.B. von Mas Móvil, in Spanien. Und über einen Super Fünf-Sterne-Campingplatz bei Alicante - den wir allerdings nie anfahren werden.

In Fuengirola irren wir wieder durch die Nacht, um unseren alten Standplatz wiederzufinden, vergebens - letztendlich bleiben wir direkt unterhalb des Kastells stehen. Eigentlich ein super Platz.

Er lässt es sich allerdings nicht nehmen, den Wallas noch zwei mal zu starten, bis wir in giftigen Dieseldämpfen fast umkommen. Am Ende dieses Tages hegen wir beide wieder einmal Mordgedanken. Wie schön wird seine nächste Reise ohne mich sein!


Samstag, 7. Dezember 2013

Ceuta - Algeciras - Tarifa

129.Tag, Freitag 8.3.2013

Einkaufen in Ceuta, noch einmal Puros für ihn und Chawarma für mich. Die Zubereitung dauert leider ewig, er regt sich fürchterlich auf, weil er warten muss. Dann Anstellen in die lange Reihe der Fahrzeuge, die vor der Baléaria Reederei auf die Überfahrt warten. Prompt sind wir das Auto, welches nicht mehr auf die 13.30 Uhr Fähre passt, da hilft nichts, wir müssen auf die nächste warten, die angeblich in einer Stunde fahren wird. Weiter nervenaufreibend, denn obwohl wir das erste Fahrzeug in der Schlange sind, fahren erst einmal alle PKW's an uns vorbei, dann werden endlich auch wir eingewunken, nach vier Stunden sind wir dann auf der Fähre, noch eine Stunde Überfahrt, macht zusammen fünf! Auf Wiedersehen, Afrika!





Aber durch die Zeitumstellung haben wir wieder eine Stunde gewonnen, sodass wir, jetzt wieder in Europa, mehr Zeit für die Stellplatzsuche haben! Wir fahren entlang der Küste nach Tarifa, da kennen wir uns aus. Die Hunde rennen kurz vor Sonnenuntergang noch einmal ausgelassen über den breiten Strand - es macht Spaß, ihnen zuzusehen und die Anspannung dieses Tages lässt langsam nach!