Sonntag, 9. Februar 2014

Thaon-les-Vosges - LUXEMBURG - Düsseldorf DEUTSCHLAND

185.Tag, Freitag 3.5.2013

Mir bleibt nur noch, den Bus und die Hunde heile nach Hause zu bringen. Auf dem schnellsten Weg fahren wir über Luxemburg zurück nach Düsseldorf, wo wir spät abends wohlbehalten ankommen. Und wenn ich nicht gestorben bin, dann lebe ich noch heute!


Diesen Blog widme ich ihm, meinem weltbesten und weltschlechtesten Reisebegleiter und unerschrockenen Düdo-Fahrer, der Erinnerung an diese schrecklich schöne Reise und an die wunderbaren Menschen in Marokko, die uns mit ihrer Freundlichkeit, ihrem Lächeln und ihrer Gastfreundschaft immer willkommen geheißen haben.

BONJOUR ÇA VA?


Beure - Thaon-les-Vosges

184.Tag, Donnerstag 2.5.2013

Rückfahrt weiter langsam und abseits der großen Strecken, doch wir entdecken unterwegs wenig Schönes. Es ist Frühling, ja, alles wird grün, die Apfelbäume blühen, aber der Himmel ist grau, es regnet viel. Teilweise sogar Hagel. Anscheinend hat es hier schon längere Zeit so geschüttet, einige Flüsse sind über die Ufer getreten, auf den Feldern und Wiesen steht das Wasser.



Auf der Hinfahrt haben wir in Châtel-sur-Moselle einen guten Standplatz gehabt - hier könnten wir wieder bleiben. Aber weil alles so nass und durchweicht ist, fürchten wir dort auf dem Grasboden zu versinken. Also fährt er schon vorher von der Nationalstraße ab und wir bleiben in Thaon auf dem Parkplatz vor dem kleinen Bahnhof stehen. Wieder einmal nicht besonders schön, aber zweckmäßig, asphaltierter Untergrund, keine Gefahr zu versinken.

Unterwegs ist in mir ein Entschluss gereift, heute werde ich ihn in die Tat umsetzen. In seine scharf gewürzten Spaghetti arrabiata mische ich ein Schlaf- und sehr starke Schmerzmittel. Erwartungsgemäß fällt er danach sehr bald in Tiefschlaf. Als sein Atem immer flacher wird und langsam aufhört, wickle ich ihn in den roten Kelim aus Marrakesch, verschnüre das Paket sorgfältig mit der grünen Hundeschleppleine, die uns auch schon als Wäscheleine gedient hat, und schleppe ihn im Schutz der Dunkelheit über die Bahngleise in ein kleines Wäldchen. Dort stoße ich ihm unser schärfstes Messer mitten ins Herz, übergieße das Paket mit Benzin und zünde es an. Dann setze ich mich auf den Waldboden, beobachte das Feuer, bis es im Morgengrauen langsam verlischt und gehe zurück zum Bus. Der Morgenzug nach Thaon fährt über die Gleise, wo nur noch ein bisschen Asche glüht...


Samstag, 8. Februar 2014

Pont d'Ain - Gevingey - Buffard - Beure

183.Tag, Mittwoch 1.5.2013

Für einen Hundespaziergang halten wir abseits der Nationalstraße in einem kleinen Ort, Gevingey, an. Dort findet auch ein Marché aux Puces statt - den besucht er, während ich mit den Hunden über matschige Wege im wieder einsetzenden Regen durch die Felder stapfe. Eigentlich verdichtet sich nur der Nebel zu alles durchdringenden Tropfen...



Wieder unterwegs biegt er dann auf der Suche nach einer Fromagerie  aufs Geratewohl von der N83 ab - und, Überraschung, genau hier sind wir auf unserer Tour de France im Jahr davor auch abgebogen und im selben kleinen Laden gelandet! Von dort ging es damals nach Mesmay zu einem netten kleinen Markt für Produkte der Region. In der Nähe hatte ich mir einen Stellplatz in Buffard gemerkt, einem wirklich hübschen kleinen Dorf - doch der Stellplatz ist dann doch nicht ideal: keine Mülleimer und zu öffentlich vor den Blicken aller Dorfbewohner. Er will weiter. Und so landen wir kurz nach Sonnenuntergang wieder an einem Fluss, La Morte, in der Rue du Stade am Fußballstadion in Beure. Sehr einsam, sehr dunkel.






Mittwoch, 5. Februar 2014

Vaunaveys - Hauterives - Bourgoin-Jallieu - Pont d'Ain

182. Tag, Dienstag 30.4.2013

Auf unserer Weiterfahrt entdeckt er zufällig ein Hinweisschild zum "Palais Ideal" von Facteur Cheval. Den wollte er eigentlich schon auf der Hinfahrt besichtigen und nun kommen wir zufällig genau dort vorbei! Ein Ort zum Staunen! Wie hat ein einzelner Mann dieses Werk vollbringen können? Wir erkunden mit den Hunden die tausend Ecken und Winkel - die japanischen Kirschbäume blühen - ein schönes Erlebnis!








Abends findet er in Pont d'Ain eine kleine Wohnstraße am Fluss L'Ain, mit Platanen bewachsen, schön ruhig. Dahinter liegt ein verwilderter Park wie eine Insel zwischen dem Fluss und einem kleinen Zufluss, grün, feucht und voller Kaninchen...









Montag, 3. Februar 2014

Arles - Saint Gervasy - Grignan - Vaunaveys

181.Tag, Montag 29.4.2013

Arles, Stadt van Gogh's, Süden, Sonne, gleißendes Licht... So eben leider nicht! Wie schade, es könnte so schön sein, aber es regnet immer weiter. Selbst die Hunde wollen nicht aus dem Bus raus und drehen unfreiwillige Runden an der Leine.

Also fahren wir weiter über Land.


Zwei Spaziergänge unterwegs und dann bleiben wir auf einem nassen Parkplatz in Vaunaveys, einem kleinen Dörfchen am Hang, stehen.










Samstag, 1. Februar 2014

Saint-Cyprien-Plage - Port Bacarés - Coursan - Sête - Saintes-Maries-de-la-Mer - Arles

180.Tag, Sonntag 28.4.2013

Ein rabenschwarzer Tag. Es regnet die ganze Zeit. Morgens schnappt Farah aus unerfindlichen Gründen nach einer Joggerin am Strand. Nicht sehr schlimm, aber mir hat es gereicht, um in Katastrophenstimmung zu verfallen. Die Joggerin war letztendlich sogar sehr freundlich und hat uns noch schöne Ferien gewünscht, nachdem wir unsere Adresse, den Tollwutimpfnachweis und Versicherung angegeben haben, falls noch etwas nachkommen sollte.

Mittagsspaziergang in Port Bacarés, auch so ein desolater Küstenort im kalten Dauerregen.

Die Stimmung eskaliert, als wir in Coursan an einer öffentlichen Wasserstelle unsere Kanister auffüllen wollen, und ich ihn beim Zurückfahren falsch einweise.


Wir fahren und fahren. Vorbei an Sête, wo wir vor Jahren unseren ersten gemeinsamen Urlaub verbracht haben - sehr verliebt damals... Dann nach Saintes-Maries-de-la-Mer, wo er schon immer gerne bei der Zigeunerwallfahrt im Mai dabei sein wollte. Hier nur Verbotsschilder - kein Halteplatz für Caravans - und es regnet unablässig. Wir kommen gar nicht in den eigentlichen Ort hinein, bleiben an der Peripherie, die besteht aus relativ neuen uniformen Ferienhäusern. Wenn es hier anders ausgesehen hätte, wären wir vielleicht geblieben, aber so... Wir fahren weiter, bis es dunkel wird und bleiben in Arles für die Nacht auf einem Parkplatz am Ufer der Rhone stehen.


Donnerstag, 30. Januar 2014

Saint-Cyprien-Plage 1-2

178.-179.Tag, Freitag 23.4. - Samstag 24.4.2013

Ein seltsamer fremder Duft weht durch unseren Bus - und auch die Innendekoration ist ziemlich ungewohnt: Kleidungsstücke, die an einer kreuz und quer durch den Bus gespannten Hundeschleppleine zum Trocknen aufgehängt sind, wehen leise in der Wallas-Strömung. Das kam so: Bei Intermarché haben wir eine Waschmaschine und einen Trockner mit unserer Kleidung gefüllt und gewaschen. Das Waschmittel war ziemlich aufdringlich parfümiert und der Trockner nicht wirklich effizient, obwohl ich ihn sogar dreimal habe laufen lassen. Dazu ist die Wäsche auch nicht unbedingt sauber geworden. Der alte Schmutz scheint zwar raus zu sein, dafür sind neue Flecken auf der Wäsche verteilt. Wie die bloß reingekommen sind?



Nach dem Besuch des hiesigen Wochenmarktes fallen uns die unterschiedlichen Marktgepflogenheiten der drei Länder auf, die wir jetzt durchreist haben. In Marokko gibt es auf den Souks einfach alles zu kaufen, was man sich nur vorstellen kann: Vom gezimmerten Schlafzimmer über bunte Kunstfaserdecken oder Billigkleidung - wahrscheinlich aus China - über gebrauchte Autoreifen bis hin zu den regionalen landwirtschaftlichen Produkten: Datteln, Apfelsinen, Mandarinen, Gemüse und Fleisch, welches in großen Stücken an Haken in den Verkaufsständen hängt. Rindfleisch riecht noch wie Kuhstall, die Qualität dort ist unvergleichlich gut. Natürlich gibt es auch lebende Tiere, Hühner, Ziegen, Schafe, Esel - eben alles!
Die Märkte, die wir in Spanien gesehen haben, waren vergleichsweise uninteressant. Eigentlich wurden nur Billigwaren, Textilien angeboten und ab und zu etwas Obst und Gemüse aus der Region.
Hier in Frankreich gebt es neben der obligatorischen Billigkleidung wieder mehr Lebensmittel in bester Qualität und Auswahl. Spezialitäten, wie getrocknete Früchte, Riesendatteln, Olivenöl, Wein, Obst und Gemüse, Käse in allen Variationen, luftgetrocknete Würste und direkt auf dem Markt zubereitete Gerichte wie Paella oder gegrilltes Geflügel - tausend Leckereien! Das Angebot macht mich schwindelig. Er kauft dann Käse, Trockenfrüchte und luftgetrocknete Wurst, köstlich!

Abends stellen wir uns ans Nordende von Saint-Cyprien-Plage auf einen großen leeren Parkplatz am Meer. Kein Verkehrslärm mehr wie letzte Nacht auf dem Boulevard Aristide Maillol - nur noch die Brandung ist zu hören! Und Regentropfen, die unablässig aufs Dach unseres Busses tropfen...





Der Samstag verläuft ohne besondere Vorkommnisse mit Spaziergängen am Meer und Ruhezeiten im Bus.

Mittwoch, 29. Januar 2014

Besalú - Figueres - Cadaqués - Saint-Cyprien-Plage FRANKREICH

177.Tag, Donnerstag 25.4.2013

Der Platz für die Nacht war in Ordnung, es war ruhig, und morgens kann ich eine große Runde über Wiesen und Felder machen. Leider ist der Himmel bedeckt, ab und zu kommen kleine Regenschauer herunter  - und so soll es nach seiner Wetter-App die nächsten Tage bleiben.

In Figueres halten wir kurz bei MacDonalds wegen freiem WiFi, dann geht es weiter nach Cadaqués. Ganz schön steil und kurvenreich, die Zufahrt dorthin! Und dann ein Schild vor der Einfahrt ins Zentrum: Verboten, Caravanes No! Der Parkplatz vor der Stadt ist voll und außerdem indiskutabel - es stehen schon mehrere Yoghurtbecher dort auf blankem Asphalt. Also vielleicht von der anderen Seite kommend? Nein, hier kommen wir auch nicht in die Stadt. Wieder kehrt, und diesmal fährt er trotz Verbots ins Zentrum hinter einem Wagen der Policia Local her, die sich aber nicht um uns kümmert. Unten am Meer zeigt ein Schild nach rechts zum Hotel Rocamar, unserem von der Hinreise bekannten Ziel. Dem Hinweis folgen wir, die Straßen werden immer enger - bis er dann entscheidet, NEIN, hier nicht! Ich bin sicher, dass dies die einzige und richtige Zufahrt zum Hotel gewesen wäre. Trotzdem legt er den Rückwärtsgang ein, wendet, und fährt dann verwinkelte und sehr steile Sträßchen zurück zur Ausfahrt aus der Stadt. Diesmal ging Cadaqués gar nicht! Nunja - wir waren auch schon einmal hier, das Wetter spielte diesmal auch nicht mit. Vielleicht klappt es ja im nächsten Küstenort, El Port de la Selva. Doch hier und auch weiter nördlich wiederholt sich immer dasselbe Spiel: schmale verwinkelte Gassen, die sich hinunter ans Meer winden - das macht keinen Spaß und wir versuchen es auch gar nicht mehr.

Wir passieren die Grenze zwischen Portbou und Cerbère. Natürlich sieht die Küste in Frankreich zunächst genauso aus - aber wir erhoffen uns einen Platz für die Nacht, wenn das Küstengebirge langsam zurückweicht und es wieder flacher wird.

Unterwegs machen wir noch eine kleine Weindegustation an einem Stand neben der Straße. Sehr lecker: Nicht der süße Banyuls, der hier angebaut wird, sondern der trockene Collioure. Wir kaufen sechs Flaschen Weißwein, etwas teuer - aber sehr gut!

In Saint-Cyprien-Plage bleiben wir dann auf einem sehr breiten Boulevard zum Strand in einiger Entfernung davon stehen. Zunächst nur für eine Hunde-Strand-Rennrunde, endlich!, aber dann wie schon so oft, bleiben wir auch für die Nacht. Hoffentlich, denn morgen ist hier Markttag, nicht, dass wir deshalb weggeschickt werden!




Die Wetter-Apps sagen für die nächsten fünf Tage Regen vorraus, auch in Richtung Saintes-Maries-de-la-Mer, wo wir noch hinmöchten. Und in Agdz scheint die Sonne bei 30°C, wie er mir vorwurfsvoll vorliest. Nicht zum ersten und ganz sicher nicht zum letzten Mal.

Montag, 27. Januar 2014

Mataró - Parc Natural del Montseny - Vic - Olot - Besalú

176. Tag, Mittwoch 24.4.2013

Nach soviel Küste, die auch nicht immer schön war, wollen wir wieder einmal über grüne Strecken durch die Berge. Eher zufällig landen wir so im Parc Natural del Montseny, dem höchsten Gebirgsmassiv des katalanischen Küstengebirges. Wir fahren über kleine, aber sehr gut ausgebaute Bergstraßen, die sich als Serpentinen durch den Park schlängeln. Den erhofften Stellplatz finden wir dort aber leider nicht - entweder stehen auf den Parkplätzen schon Reisebusse, oder es ist dort zu schattig oder zu windig. Irgendetwas passt immer nicht! Nicht gut für die Stimmung.

 




In Vic, etwa auf halber "grüner" Strecke machen wir Halt bei einem Supermarkt und einer Farmacia, um uns mit spanischen Vorräten einzudecken. Und dann fahren wir weiter über Serpentinen in Richtung Olot über Santa Maria de Rupit. Zunächst durch bäuerlich geprägte Landschaft, dann wieder über einsame Bergstraßen, über zwei Pässe, 1000 und 1050 Meter hoch - die Ausblicke in die Täler und die weiter entfernte teilweise noch schneebedeckten Berge sind schon sehr schön!


Doch der einzig annehmbare Stellplatz auf dieser Strecke ist windumtost, es ist sowieso sehr kalt in dieser Höhe, sodass wir nach einem Spaziergang und dem Abendessen einfach weiterfahren. Zur Not bis Cadaqués... Aber Nachtfahrten mag ich nicht, auch wenn es jetzt wieder über eine doppelspurige Nationalstraße oder Autovía in Richtung Figueres geht. Bei einem ausgeschilderten Tank- und Rastplatz fahren wir von der Autobahn ab und parken für die Nacht - ausgerechnet - auf einem Parkplatz vor "Spar". Gibt es hier auch. Warum nicht, ich bin erleichtert, nächtliche Stellplatzsuche beendet!