Sonntag, 6. Oktober 2013

La Koudya - Taroudannt - La Koudya

73.Tag, Freitag 10.1.2013

So, jetzt bin ich auch krank, eine mir unbekannte beunruhigende Krankheit, die einen Arztbesuch unvermeidlich werden lässt. Der französische Patron von La Koudya ist sehr hilfsbereit, telefoniert herum und vereinbart für mich einen Termin in einer Klinik. Schon mal gut, nicht in Agadir, sondern in Taroudannt, das ist 'nur' 22 Kilometer entfernt. Wir fahren also dorthin - Docteur Moujaid diagnostiziert und behandelt mich fast nach europäischen Standards, ich fühle mich dort gut aufgehoben.

Nach dem Klinikbesuch sehen wir uns noch ein wenig Taroudannt an - eine marokkanische sehr lebendige Stadt mit einer beeindruckenden alten Stadtmauer! Ein junger Berber, der sein Geld mit Kutschfahrten verdient, lädt uns ein, die Stadt in seiner Pferdekutsche kennenzulernen. Ein klappriges altes Gefährt, in dem wir mit Mühe zusammen mit den Hunden Platz finden. Die Hunde und besonders Farah finden die Kutschfahrt gar nicht toll.








Was soll das jetzt - also das ist nun wirklich übertrieben! Sehr unsicherer Boden, auf dem ich hier stehe, es schaukelt und wackelt, zur Seite alles offen - ich will lieber auf meinen eigen Pfoten gehen!
Wo soll ich hin ? Die Menschin meint, ich solle zu ihr auf die Bank springen - na gut, aber es ist mir trotzdem nicht geheuer, ich will hier weg!





Die Strecke hätten wir zu Fuß natürlich nicht geschafft, angeschlagen wie wir beide sind, aber, Überraschung, unsere Kutschfahrt ist keine reine Stadtbesichtigung! Unverhofft finden wir uns in einem Berberladen wieder, der angeblich nur heute geöffnet hat und der Kelims, Schmuck und anderes Berberkunsthandwerk anbietet. Reingefallen! Ein übliches Geschäftsgebaren in Marokko - die Schlepper bekommen bei einem erfolgreichen Geschäft eine kleine Provision, die auf den Kaufpreis aufgeschlagen wird. Ich kaufe zwei hübsche Tücher aus Kaktusseide, einer Naturfaser aus Agaven, die es hier in Marokko zu kaufen gibt.





Nach der Kutschfahrt kaufen wir noch ein paar Lebensmittel in den offenen Ständen in Taroudannt und kehren dann zurück zum Jardin de la Koudya. Ich bin erschöpft und müde, krank.

Dann das nächste Drama: Das Internet funktioniert hier so gut wie gar nicht und er muss arbeiten... Marokko ist schön, aber manchmal auch ganz schön schrecklich, finde ich heute.

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