Freitag, 25. Oktober 2013

Agdz, Casbah Caïd Ali 5

102.Tag, Samstag 9.2.2013

Super: Abdelaziz hat in Ouzazarte das Medikament ohne Schwierigkeiten in Empfang neben können - aber Farah hat sich zwischenzeitlich wieder erholt. Im Moment werde ich es ihr nicht geben - doch es ist sehr beruhigend, zu wissen, dass wir es hier haben, für alle Fälle!

Auf dem Campingplatz passiert derweil allerlei Skurilles: Gestern reiste ein Paar Engländer mit ihrer Hündin Missie, einem Lurcher wie Farah, an. Sie verkünden ihr Credo: "We like dogs more than humans". Zunächst klingt das befremdlich, aber angesichts der Invasion von französischen Yoghurtbechern hat es auch etwas für sich....

Heute dann höre ich beim Spülen im Waschhaus stilechte Kölsche Karnevalsmusik, hier im Südosten Marokkos, sehr seltsam, wahrhaftig! Zwei Jungs aus Köln, Rucksacktouristen, die in der Kasbah ein Zimmer gemietet haben, lassen es sich auch hier nicht nehmen, ihren Karneval zu feiern! Ich oute mich bei ihnen als Düsseldorferin, eigentlich ein altes Feindbild - aber bekomme von ihnen auf mein "Kölle Alaaf" ein freundliches "Helau" erwidert!

Wir besuchen am Nachmittag seinen neuen Freund in Agdz, einen Teppichhändler. Er hat Kelims, einer schöner als der andere... Wieder könnten wir so viele kaufen...






Später reisen Franzosen an, die wie üblich als erstes ihre Satellitenschüssel ausrichten. Diese Schüssel ist allerdings besonders: bemalt mit einem schönen großen Touaregportrait mit dem obligatorischen Indigoturban, natürlich! Stilecht TV in der Wüste gucken, oder?!

Und dann sind da noch unsere Nachbarn, die Holländer, die eigentlich nur den ganzen Tag vor ihrem Wohnmobil sitzen. Die packen zur Feier ihrer morgigen Abreise eine Fritteuse aus den Tiefen ihres Wohnmobils und machen sich lecker Fritten! Ist das gemein? Ohne uns einzuladen? Aber so ein schönes Klischee!

Er aber, todesmutig, wie er nun einmal ist, hat in Agdz eine Gasflasche mit einem Kocheraufsatz gekauft und brät sich abends darauf vor unserem Bus Frikadellen. Plötzlich höre ich ihn: "Oh, oh, schnell, der Kocher brennt!" Panisch greife ich ein Handtuch, damit kann er das Feuer ersticken - aber ich habe wieder einmal wackelige Knie, alle meine Stresshormone sind ausgeschüttet...


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