Sonntag, 13. Oktober 2013

Paradis Nomade 10

86.Tag, Donnerstag 24.1.2013

Heute sind wir auf unserem Spaziergang unterwegs zu einem anderen Dorf, welches wir vom Paradis Nomade aus sehen können. Es wird von einem großen weißen Gebäude überragt, von dem ich annehme, dass es ein Agadir, ein Vorratsspeicher sein könnte. Doch als ich näher komme, wirkt das Gebäude eher wie eine Schule, eine Koranschule. Mehrere junge Männer in sehr traditioneller Kleidung und teilweise mit Bärten sitzen und stehen davor und betrachten mich und die Hunde ein bisschen argwöhnisch, wie mir scheint. Ich begrüße sie freundlich und frage, ob dies eine Schule zum Studium des Korans sei. Ja, antworten sie mir mit unbewegten Gesichtern, und ich fühle mich hier nicht sehr willkommen - anders als überall sonst hier in der Umgebung.

Ich wandere noch weiter zu einer Ruine, ehemals ein Wohnhaus oder tatsächlich ein verlassener Agadir, immer in Begleitung von ein paar Jungen, die offensichtlich neugierig sind, was ich hier wohl tue. Ich fotografiere. Aber nur ein paar alte Steine, die Menschen traue ich mich hier nicht zu fotografieren. Dann mache ich mich aber auf den Rückweg, genug des Fremdseins!










Später hören wir Musik, Trommeln und Gesänge, den ganzen Abend, bis in die Nacht hinein. Der Klang scheint auch von der Koranschule zu kommen. Wenn mein Bein von den Antibiotikaspritzen nicht so schmerzen würde, wäre ich neugierig genug, noch einmal dorthin zu gehen. Aber die bergige Strecke zwei mal am Tag - das ist im Moment nicht drin, leider! Wir finden dann heraus, dass heute ein großer moslemischer Feiertag ist, Mohammeds Geburtstag, Maulad genannt - deshalb die Musik!

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