Donnerstag, 29. August 2013

Almerimar 2

21.Tag, Dienstag 20.11.2012

Wir wollen noch bleiben in Almerimar - wie Dieter sagte: Hier hat man alles, Mercadona ♫♩♪, Strand, Meer, Restaurants, Geschäfte aller Art... Aber wir brauchen Strom, d.h. wir müssen zur Hafenverwaltung, um einen Standplatz zu mieten. Die eine Möglichkeit wäre, direkt am Turm, am mittleren Hafenbecken zwischen sicherlich zwanzig modernen weißen Wohnmobilen, von uns leicht abfällig 'Yoghurtbecher' genannt, zu stehen oder weiter weg, an der Graffitimauer. Nach stundenlangen Überlegungen und Hin und Her landen wir nach Sonnenuntergang schließlich an der Kaimauer und sind jetzt der zweite Wagen hier.


Wer begegnet uns auf unserem Spaziergang dorthin? Richtig, unser alter Bekannter aus Aguilas, Dieter, der an der Strandpromenade an uns vorbeiradelt. Er steht mit seinem Düdo auf der anderen Seite des Hafens in einer Wohnmobilsiedlung. Ist uns aber zu voll dort.

Abend gehe ich wieder zum Essen aus. Ich möchte Tapas essen - er hat nämlich heute wieder 'puros' gekauft, dann gehe ich essen, ist doch klar! Ich spaziere Richtung Zentrum und bekomme heute doch einen anderen Eindruck von Almerimar, als ich ihn gestern von unserem Strandparkplatz aus hatte. Almerimar ist ein großer Yachthafen bestehend aus drei Hafenbecken, um die herum Geschäfte, Restaurants und Hotels angeordnet sind - also doch eine lebendige, wenn auch noch sehr junge Stadt, sehr maritim geprägt durch die vielen Yachten und deren Besitzer. Teddy, das hätte Dir gefallen, ganz bestimmt!

Eine schöne Tapas Bar finde ich auf meinem Spaziergang allerdings nicht, nur Restaurants, deren Küche frühestens nach 20 Uhr öffnet. Schade. Erst zum Schluss, schon wieder auf dem Rückweg zum Bus, finde ich ein normales geöffnetes Restaurant. Zwar gibt es keine Tapas hier und keinen Jerez - dafür aber einen netten Kellner, der mir einen ganz frischen Fisch, Lecha, empfiehlt und dazu einen Manzanilla - der schmeckt auch lecker,  ähnlich wie Sherry. Ich bin der einzige Gast im Restaurant. Der Fernseher läuft, leider blöde Champions-League, keine Nachrichten, nichts, was meine Spanischkenntnisse verbessern könnte. Ein schöner Abend ist es trotzdem!





Almerimar 1

20.Tag, Montag, 19.11.2012

Wir spazieren über die Strandpromenade in Richtung Hafen. Alles scheint sehr seltsam hier: Zuerst die Pueblo-Neubauten neben unserem Standplatz - teilweise noch im Bau, teilweise fertiggestellt, aber auch nur zum Teil bewohnt. Es gibt wenige, natürlich um diese Zeit geschlossenen Restaurants. Andererseits wird der Müll sorgfältig eingesammelt und die Sträucher werden geschnitten. Außer uns sind nur wenige Menschen untwerwegs. Dann kommen wir zum Hafen: eine endlose, mit Graffiti bemalte weiße Kaimauer, dahinter sieht man Yachten auf der Werft, davor steht ein einzelnes Wohnmobil, häuslich eingerichtet auf Asphalt mit aufgespannter Wäschespinne. Dies ist tatsächlich ein offizieller Stellplatz, mit Wasser und Strom für bestimmt 20 bis 30 Wohnmobile. 11.50€ pro Nacht inclusive Strom.



Weiter an der Kaimauer entlang kommen wir zum Fischereihafen, die Straße hier ist nicht mehr geteert, die großen Fischkutter ganz schön heruntergekommen. Ganz anders hier als in Peñíscola, wo die Fischer und ihre Frauen im Hafen noch ihre Netze flickten.





Insgesamt wirkt Almerimar auf mich fast surreal oder wie eine Filmkulisse für einen ziemlich schrägen Film. Aber ich mag schräge Filme. Wir bleiben heute hier. Nordmarokko steht nach Dauerregen angeblich ziemlich unter Wasser und in Granada ist es schon ziemlich kalt. Hier scheint die Sonne, es ist angenehm warm, nur ein bisschen windig.

Er macht heute Einkäufe bei Mercadona - unser Lieblingssupermarkt in Spanien. Allein schon wegen des Jingles ♫♩♪ "Mercadooona", was ich unterwegs begeistert anstimme, sobald ich einen Mercadona sehe! Zum Abendessen wird  am Strand gegrillt, Auberginen und Lammkoteletts, ein Festessen! Vor dem Dunkelwerden unternehmen wir noch einen Spaziergang ins Naturreservat, die Sonne versinkt orangerot im Meer - und dann Rückzug in den Bus, nach Hause! Der Wallas brummt, es ist wohlig warm.

Leider werden wir aber von unserem genialen Platz am Strand verjagt. Der Policia Municipal gefällt nicht, dass wir dort mitten auf dem Strand stehen - ok, fahren wir ein paar Meter zurück auf unseren Desperado-Parkplatz vor der Baustelle.


Carboneras - Almería - El Ejido - Almerimar

19.Tag, Sonntag 18.11.2012

Heute gehe ich ins Konzert: Die Banda Municipal de Carboneras spielt im Teatro Municipal Casa de la Música gleich nebenan im Parque Andaluz. Das Konzert ist nicht ganz so stimmungsvoll und traurig wie das in Peñíscola, aber auch sehr schön.


Nach dem Konzert brechen wir etwas verspätet auf in Richtung Almerimar. Dieter aus Hamburg hatte uns darauf aufmerksam gemacht - Almerimar, das würden wir doch sicher auch kennen! Nö, wir sind ja auch noch keine alten Hasen so wie er. Dieter fährt schon seit Jahren im Winter nach Marokko.

Wir stellen uns an den Strand hinter einem großen nahezu leeren Parkplatz mit Beleuchtung am Rande einer unvollendeten Touristik-Siedlung. Zur anderen Seite liegt das Naturschutzgebiet Punta Entinas-Sabinar mit Naturstrand. Leon findet es hier ausgesprochen interessant!

Abends wird wieder einmal richtig gekocht: Reis (aus der Heißen Kiste), Paprika al Ajo und Steak, lecker!





Mittwoch, 28. August 2013

Aguilas - Vera - Mojacar - Carboneras

18.Tag, Samstag 17.11.2012

Ich finde es hier schon ein bisschen marokkanisch - vielleicht, weil wir hier zwei Marokko-Reisende kennengelernt haben: Dieter aus Hamburg, er reist allein, auch in einem Düdo, aber mit stärkerer Maschine und großem Aufbau. Und noch zwei Herren mit Hund, ebenfalls aus Hamburg, in einem großen modernen Wohnmobil, auch auf dem Weg nach Marokko.
Ich nehme ein Bad im Meer - nur kurz zwar, das Wasser ist schon ziemlich kalt, aber immerhin: Mitte November im Meer baden! Dann fotografiere ich mit der Unterwasserkamera kleine rote Medusen, die in der leicheten Dünung treiben, super, die Bilder werden richtig gut!





Unsere Fahrt geht weiter nach Mojacar, eine weiße Stadt auf dem Berg - es sieht toll aus, wie sie dort liegt! Aber da wir vor der Stadt keinen Parkplatz finden können und mit dem Düdo nicht durch die engen Gassen fahren wollen, müssen wir leider auf eine Besichtigung verzichten. Hier finden wir auch wieder keinen Standplatz für die Nacht, also müssen wir weiter über eine kleine Straße entlang der Küste bis Carboneras. Die Strecke ist beeindruckend, enge Serpentinen mit tollem Ausblick aufs Meer! Carboneras ist wieder eine normale Stadt, teilweise touristisch, aber überwiegend ist sie eine Stadt zum Wohnen und Arbeiten. Es gibt hier einen großen Fischereihafen.

Wir stehen wieder einmal mit Blick aufs Meer am Parque Andalucía.



Sonntag, 25. August 2013

Los Alcázares - Mazarron - Aguilas

17. Tag, Freitag 16.11.2012

Bedeckter Himmel. Ich mache meine Fotos vom Innenhof des Hotel Balneareo, noch einen Spaziergang und dann geht es nach einem Tag Pause weiter, jetzt Richtung Westen, Südwesten.

 





 Der Weg führt über eine bergige und kurvenreiche Strecke etwas durchs Landesinnere, bis wir bei El Puerto de Mazzaron (ein neues Feriendorf) wieder die Küste erreichen. Zeit für einen Spaziergang am Strand - und weiter. Wir passieren Gewächshäuser unter Folie, Orangenhaine und dann in den Bergen nur noch vereinzelte kleine Anwesen, ohne Stromanschluss, die meisten leerstehend, in unterschiedlichen Stadien des Verfalls. Fast alle sind zu verkaufen... Wir halten hier im Nirgendwo noch einmal an, es wachsen überall Rosmarin, Oregano und andere mir unbekannte Kräuter. Stille - vereinzelt etwas Hundegebell in der Ferne, das ist alles.


 


Bei Aguilas führt die N332 wieder ans Meer. Hier stehen keine Hotelbunker mehr an der Küste. Wir sehen einige Wohnmobile in den Dünen am Strand stehen, das sieht nach einem sehr schönen Stellplatz aus! Wirklich: blauestes Wasser, gelbe Felsen mit ehemaligen Höhlenhäusern, zwei wunderbare Buchten, Playa Carolina und Playa Los Cocedores - wir bleiben!


Leon kann man hier nicht frei laufen lassen, Kaninchenland! Nur für ein paar Fotos mache ich ihn kurz los - und sofort ist er weg, blöderweise in Richtung Straße. Ich sehe ihn mal näher, dann wieder etwas weiter durch die niedrigen Büsche springen, er reagiert absolut nicht auf mein Rufen und Pfeifen. Im Gegenteil, wenn er mich und Farah sieht (sie ist wenigstens schnell zu mir zurück gekommen), springt er erst recht in die entgegen gesetzte Richtung. Als ich ihn endlich einfangen kann, ist er völlig fertig und außer Atem, fast so wie letztes Jahr in Frankreich, als er den Hasen gejagt hat.

Zum dann doch glücklichen Ausklang des Tages trinken wir einen schönen spanischen Sherry (Jerez)

Ich brauche keinen Jerez - ich bin glücklich! War das toll heute, hoffentlich kann ich hier morgen wieder jagen gehen!









Donnerstag, 22. August 2013

Los Alcázares 1

16. Tag, Donnerstag 15.11.2012

Mir gefällt es hier, es ist so ruhig und unspektakulär, die Architektur sehr ansprechend, die meisten Häuser wohl nur im Sommer bewohnt, jetzt sind die Rollos heruntergelassen. Die Farben der Fassaden sind in gedeckten mediterranen Farben gehalten, besonders das Hotel Balneareo von 1904 hat es mir angetan.



 

 

 




Wie wäre es, hier einfach mal einen Tag zu bleiben? Es ist warm, meist sonnig und das Reisen ist schon ziemlich anstrengend. Außerdem gibt es hier die leckersten 'Ensaïmadas' (ein schneckenförmiges in Schmalz ausgebackenes und mit Puderzucker bestreutes Gebäck) überhaupt!

Er schließt sich meinem Vorschlag an. Wir bleiben, juchhu!

Der Tag vergeht mit Spazieren, Schauen, Fotografieren, Dösen und Nichtstun. Abends gehe ich aus, Essen im Restaurant "La Encarnacion" im Hotel Balneareo. Dorada a la sal, Dorade im Salzmantel, super saftig und total frisch! Doch das beste ist das Ambiente, das Allerbeste der Innenhof des Hotels. Vollkommen begrünt mit rosa blühenden Rankpflanzen, alte Kacheln, eine Galerie, mit einem  Eingang zum ehemaligen Thermalbad. Das Ganze im Dunkeln teilweise nur zu erahnen. Morgen komme ich wieder zum Fotografieren!





Mittwoch, 21. August 2013

Denia - Altea - Santa Pola del Este - Murcia - Los Alcázares

15.Tag, Mittwoch 14.11.2012

Wir sind früh wach und verlassen fluchtartig unseren Regenplatz am Hafen. Wir könnten das Unwetter auf einem Campingplatz abwarten, dort hätten wir Strom, den wir sonst durch Fahren erzeugen. Der nächste Campingplatz, "Las Odiseas", sieht aber so trist aus, dass wir das lieber bleiben lassen. Außerdem lässt der Regen nach - also weiter durch überflutete Straßen, vorbei an Plätzen, die unter Wasser stehen immer der Küstenlinie folgend. Ohne Kaffee und Morgentoilette bin ich allerdings zu nichts zu gebrauchen. In Altea machen wir eine Pause, wir halten gegenüber einer Bäckerei mit kleinem Café. Die Hunde und ich machen einen Spaziergang, zuerst zum Meer, dann durch steile enge Gassen vorbei an weißgekälkten Häusern die Altstadt hinauf bis zur Kirche mit ihrem grünen Portal. Jetzt scheint auch die Sonne wieder - ich liebe es!





Inzwischen hat er den Bus aufgeräumt, jetzt geht er spazieren und ich kann mich waschen und einen 'Cafe solo'  im Café gegenüber trinken. So geht es mir besser!

Benidorm links von der Nationalstraße liegend zeigt eine grauenhafte Kulisse. Riesige Hotelbunker säumen die Küste, kilometerlang. Immer noch wird gebaut, noch höher, noch gigantischer! Auch Alicante, Großstadt in der Ebene lassen wir links liegen. Es wird Zeit für einen längeren Spaziergang - Santa Pola del Este, da muss ich hin, natürlich! Es sieht so aus, wie ich es erhofft hatte, ein fast verlassener Naturstrand, einige wenige Menschen, die dort picknicken, Felsen, Seetang und Millionen Mistkäferkugeln.


Am Bus hat er inzwischen Tisch, Stühle, und Hundedecken herausgestellt, so gibt es Mittagessen unter freiem Himmel - zum ersten Mal auf dieser Reise. Es ist so heiß in der Sonne, dass die Hunde in den Schatten flüchten. Was für ein Unterschied zu gestern!

Dann wollen wir ins Landesinnere entlang des Rio Segura weiterfahren. Vielleicht finden wir dort einen Stellplatz? Aber so sieht es leider gar nicht aus. Das Flussbett ist trotz des gestrigen Regens ziemlich ausgetrocknet und die Landschaft ziemlich eintönig: Orangenplantagen, sorgfältig eingezäunt, Kilometer um Kilometer, kein Ort für einen Stellplatz.

In Murcia sucht er wieder einmal einen 'estanco'. Inzwischen ist es wieder dunkel. Estancos gibt es, nur leider keine Parkplätze. Also bleibt er mit eingeschalteter Warnblinkanlage einfach irgendwo stehen, und geht einkaufen. Seinen Tabak bekommt er nicht, dafür aber cubanische 'puros' die hier viel günstiger zu haben sind als bei uns. Immerhin, war die stressige Stadttour nicht ganz umsonst. Und wieder Stellplatzsuche im Dunklen, das mag ich überhaupt nicht, ist aber nun auch nicht mehr zu ändern. Bisher hatten wir an der Küste immer Glück, also fahren wir zurück ans Meer, Los Alcázares am Mar Menor. Verlassen wirkt es und wir stehen wieder mit Blick auf den Strand.