97.Tag, Montag 4.2.2013
Wieder unterwegs. Die Fahrt führt uns durch fast vegetationslose Steinwüste, auch hier gibt es wieder absolut beeindruckende Bilder der verschiedenen Farbabstufungen und Felsformationen! Teilweise erscheinen die Felsen und das Gestein fast grün, wir rätseln, was das wohl sein könnte, Kupfer, Bauxit? In Bou-Azzer wird Bergbau betrieben, hier wird tatsächlich Kupfer, Nickel und Kobalt abgebaut.Die Straße hier ist in einem miesen Zustand, tiefe Löcher und Furchen müssen umfahren oder, wenn es nicht anders geht, langsam durchquert werden. Erst kurz vor Tasla ändert sich das wieder, Alhamdullilah, ab hier ist die Straße zweispurig und mit gutem Belag! Wenige Kilometer vor Agdz steht ein Nomade in traditioneller Kleidung um Straßenrand, sein Auto hat eine Panne und er möchte in die Stadt mitgenommen werden. Für die freundliche Aufnahme hier in Marokko möchten wir uns gerne revanchieren und nehmen ihn deshalb mit. Er lädt uns in sein Haus ein zu einem Tee und bietet uns außerdem einen Stellplatz in der Palmeraie zum Übernachten an, der angeblich nicht so touristisch sei wie die Casbah Caïd Ali, die unser heutiges Ziel ist.
In seinem Haus angekommen bietet sich uns ein überraschender Anblick: Wir finden uns in einem großen Magazin für Teppiche, Schmuck, Tonwaren und ähnlichem wieder und jetzt kommt dass große AHA! Reingefallen, getürkte Panne und dann Abschleppen zum Kaufgespräch! Ein beliebter Trick, von dem ich auch schon in unserem Marokkoführer gelesen habe. Und, wie wir in späteren Gesprächen erfahren, fallen hier in Agdz nicht nur wir auf diesen Trick herein. Egal, der Nomade ist nett, nicht aufdringlich, wir bekommen Tee serviert, "le whisky berbère", und Bilder gezeigt, auf denen er mit seinen Kamelen und Touristen auf einem Wüstentreck zu sehen ist, das ist nämlich seine eigentliche Tätigkeit - Touren durch die Wüste mit Dromedaren, bis hin nach Timbuktu... Das klingt verlockend, besonders für ihn!
Ich möchte aber jetzt gerne zur Casbah Caïd Ali, davon habe ich schon gehört und gelesen und bin gespannt darauf. Eine Kasbah, die unter anderem mit Hilfe einer deutschen Gruppe (Lehmexpress) renoviert und so vor dem Verfall gerettet wird, dem hier so viele Kasbahs und Ksars zum Opfer fallen.
Agdz wirkt auf uns auf den ersten Blick sauberer und netter als Foum-Zguid. Aber wir fahren heute erst einmal nur durch bis zur Casbah Caïd Ali. Eine traumhafte Kulisse, die Kasbah mit dem verfallenden Ksar vor der Palmeraie...
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