34. Tag, Montag 3.12.2012
Morgens taucht der verlassene graue Galgorüde an unserem Strandabschnitt auf - groß und kräftig, mit einer ringförmigen Narbe rund um den Hals, als ob er von klein auf an einer zu engen Kette gehalten worden wäre. Er ist ängstlich Menschen gegenüber, unsicher gegenüber Hunden, aber sucht deren freundlichen Kontakt, winselt leise auf typische Galgo-Manier. Futter verschmäht er, aber er spielt mit Leon und Farah, bevor er wieder verschwindet. Tatsächlich streunt er dann den ganzen Tag am Strand herum, nähert sich immer wieder, bevor er erneut verschwindet. Zumindest nimmt er etwas von unserem angebotenen Wasser. Nachmittags taucht der Ire mit seinen beiden Hündinnen wieder auf, den grauen Rüden mit Sicherheitsabstand im Schlepptau. Er denkt, dass er ihn morgen wird einfangen können. Hoffentlich, wir sind da noch etwas skeptisch.Wir fahren zu einem Caravan-Zubehör, um mögliche Alternativen zu unserem wackligen Wasserkran, bzw. der Tauchpumpenelektrik zu finden. Das Angebot dort ist nicht besonders groß, aber immerhin kann er dort einen kleinen Druckschalter kaufen, mit dem wir uns im Notfall provisorisch behelfen könnten. Dann kehren wir zu unserer Playa la Barrosa zurück, Avenida del Atlántico, und richten uns dort für den Abend und die Nacht ein.
Er legt sich schon einmal zu den Hunden auf das Bett und ich habe Heimweh. Irgendwie absurd, ich weiß, angesichts des farbigen Sonnenuntergangs über dem Meer und des Wissens, wie es im Gegensatz dazu bei uns zu Hause aussieht: grau, Schneeregen, Kälte... Aber sobald die Sonne untergegangen ist, wird es auch hier saukalt. Das Schicksal des grauen Galgorüden bedrückt mich. Einige sms gehen zwischen einer Freundin und mir hin und her, sie können mich ein bisschen trösten.
Vielleicht treffen wir morgen Michael und Marisol, Leons erste Tierretter, nachdem ein Jäger ihn in einem Zwinger, einer sogenannten Perrera, abgegeben hat.
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