37.Tag, Donnerstag 6.12.2012
Heute soll es wieder südwärts gehen, schließlich wollen wir auch irgendwann nach Marokko! In meiner alten Straßenkarte wird eine landschaftlich schöne Strecke über eine Landstraße angezeigt. Das war vielleicht einmal. Wir fahren über eine autobahnähnliche Straße ohne Haltemöglichkeiten, die Landschaft rauscht vorrüber. Ich mache einige Fotos aus dem Fenster und bin ziemlich frustriert. Wo ist mein Andalusien geblieben, die Korkeichen, die blühenden Wiesen, auf denen die mächtigen Stiere grasen? Irgendwann nehmen wir eine beliebige Ausfahrt für einen Hundespaziergang. Die Straße führt nach Benalup de Sidonia - und hier ist plötzlich alles anders. Eine schmale zweispurige Straße, an den Rändern unbefestigt, führt an Korkeichenhainen und kleinen Siedlungen vorbei. Bei der ersten Haltemöglichkeit in so einem Flecken stoppen wir und ich nehme die Hunde auf einen Spaziergang. Das geht so lange gut, bis eine kleine Herde Rinder inklusive eines Stieres grasend den Weg versperrt. Auf Stierkampf habe ich jetzt keine Lust, also kehren wir wieder um.In der Zwischenzeit hat er sich in dem kleinen Ort umgesehen und eine Art Landgasthof gefunden, der auch frische Produkte aus der Region zum Verkauf anbietet. Gerade bringen einige Jäger, die mit Podencos in ihrem Anhänger unterwegs sind, eine ganze Ladung Kaninchen. Wir kaufen frische Eier, Chorizo und Hirschkoteletts, 'Chuletas de ciervo', die sehen ziemlich gut aus.
Auf der Weiterfahrt kommen wir am Embalse de Celemín vorbei, einem Stausee in einem Erholungsgebiet mit einem großen Park - super, ein Platz zum Bleiben! Jetzt gibt es erst einmal Spiegeleier mit Chorizo, beides total lecker und frisch! An der Einfahrt zum Park stand zwar, dass der um 21 Uhr geschlossen wird, aber da die Wirtschaftsgebäude verlassen daliegen, denken wir optimistisch, dies gelte nur für den Sommer. Es fängt wieder an zu regnen und bald ist schwärzeste Nacht. Die wird dann aber plötzlich von Blaulicht erleuchtet: unsere Freunde von der Guardia Civil! Sie fordern uns freundlich aber bestimmt auf, den Park zu verlassen, weil sie jetzt das Tor abschließen wollen. Davor gäbe es einen Stellplatz, falls wir nicht weiter fahren wollen. Das scheint uns aber eine wenig verlockende Option zu sein, direkt an der Straße, auch wenn die bestimmt nicht so stark befahren wird. Also weiter, zum nächst liegenden uns bereits bekannten Stellplatz am Meer, der ist in Barbate. Trotz Dunkelheit finden wir ihn auch gleich wieder und hier sind wir nun. Der Regen hat etwas aufgehört, noch eine letzte Hunderunde und dann Schlafen!
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