Sonntag, 29. September 2013

Ouzoud, Camping Zebra 11

59.Tag, Freitag 28.12.2012

Heute fahren wir mit dem Bus zum Village mexicain. Na toll, der Zeitpunkt ist gut gewählt - gerade ist wohl die Schule aus! Dutzende von Kindern sind auf der Straße, teils wollen sie sich an den Bus hängen, um sich mit ihren Fahrrädern mitziehen zu lassen, teils wollen sie einfach nur mitrennen - um zu betteln "donnez moi un stylo, donnez moi un bonbon, donnez moi un dirham", oder einfach nur um Spaß zu haben. Es macht schon ein bisschen nervös, es sind so viele Kinder, und die Stimmung könnte vielleicht umschlagen. Aber nein, sie sind fröhlich und lachen mit und wahrscheinlich auch über uns...

Die Straße zum Dorf ist nicht asphaltiert, aber die Piste ist super und bietet weder für den Fahrer noch für den Düdo irgendwelche Schwierigkeiten, schon mal gut! Am Parkplatz außerhalb des Dorfes hat uns die ganze Bande eingeholt und begleitet uns hinein ins Dorf. Aber sehr weit kommen wir nicht: ein Dorfbewohner hält uns auf und erklärt uns, dass Hunde hier, besonders von den Alten, nicht gerne gesehen sind. Also beschließt er zusammen mit den Hunden umzukehren und ich mache mich allein, aber natürlich mit meiner Kamera, auf den Weg das Dorf kennenzulernen. Ein paar Kinder begleiten mich und versuchen mich zum Besuch eines Cafes, vielleicht dem ihrer Eltern oder ihres älteren Bruders abzuschleppen. Als ich aber einen anderen Weg einschlage, fordern sie zumindest Dirhams, Süßigkeiten oder Kugelschreiber, das Übliche.




Die kleine Kuppel der Moschee, die als einziges weiß getüncht ist in diesem ansonsten erdfarbenen Berberdorf, hat es mir schon von weitem angetan. Ich versuche mich dorthin durchzuschlagen. Die Kinder begleiten mich mit "Allahu Akbar" und versuchen mich zum Umkehren zu bewegen. Als ich dann Gebete höre und und vor einem Zelt nahe des Minaretts jede Menge Schuhe sehe, ziehe ich mich doch lieber zurück. Ich will nicht stören bei ihrem Freitagsgebet mit meiner touristischen Neugier. Aber auch ohne die Moschee ist das Dorf einen Besuch wert - eine Zeitreise! In den Gassen zwischen den Lehmbauten leben Esel und Hühner, es gibt anscheinend keine Kanalisation, keine nennenswerten Geschäfte, aber wohl Strom und Fernsehen: einige der traditionellen Lehmhäuser verfügen über eine Satelittenschüssel, immerhin. Anscheinend ein unverzichtbares Detail der Moderne.















Nachdem wir nun einmal den Düdo gestartet haben, fahren wir nach dem Besuch von Tanagmalt auch noch zum Einkaufen nach Ouzoud, Fleisch für die Hunde und Brot für uns. Bei der Boulangerie Bismillah - ist dieser Name nicht wunderschön? Ich fotografiere Türen und Tore - ein unerschöpfliches Thema, auch auf der weiteren Reise.









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