43.Tag, Mittwoch 12.12.2012
Auch der Campingplatz ist ein paradiesischer Ort, alles lebt friedlich miteinander, drei Katzen und mehrere Hühner mit buntem Gockel. Morgens früh lässt sich aber kein Tier blicken, so lasse ich Farah frei laufen. (Fehler, natürlich!)Huii, los geht's, hier riecht es ja mal ausgesprochen interessant. Schade, mein Jagdkumpan ist an der Leine, da muss ich alleine los. Yeahh, da sind ja schon zwei Gackernde, hinterher, Mist, das eine fliegt, aber das andere: Hab ich Dich! Aber ich beiße auf Luft - oder Federn, soll ich es etwa rupfen? Es flattert so doll, und da kommt auch schon die Menschin, sehr schnell (für ihre Verhältnisse, haha) und sehr laut, wieder nix, kein Huhn zum Frühstück, ich soll es laufen lassen. Kann das aber rennen, und gackern, ha, toller Spaß! Verstehen tu ich das allerdings nicht: Ich hätte uns allen so einen schönen Braten besorgen können...
Ich habe heute Waschtag, fülle drei Maschinen mit Wäsche und hänge sie rund um den Bus auf unsere Hundeschleppleinen. Sehr dekorativ.
Danach spazieren wir zu viert ins Dorf. Ein Mann bietet uns große lebende Krabben in einem Korb an, aber zu seinem völligen Unverständnis möchten wir sie nicht kaufen, um sie danach in kochendes Wasser zu werfen und zu essen. Dafür haben wir dann aber einen Gesprächspartner, der lange in Frankreich und der Schweiz gelebt hat und jetzt wieder in sein Heimatdorf zurückgekehrt ist. Er möchte natürlich gern etwas Geld verdienen, würde uns die Krabben auch zubereiten oder eine Bootsfahrt über die Blaue Lagune zu den Flamingos anbieten, sogar die Hunde dürften mit aufs Boot. Es ist gar nicht einfach, das Gespräch zu beenden - inzwischen geht die Sonne langsam unter und wir sollten ein paar Einkäufe machen. Fladenbrot, Tomaten, etwas Fleisch für die Hunde. Dosenfutter wird es hier wohl kaum geben. Ich probiere ein paar gekochte Schnecken an einem Stand auf der Straße, Fastfood auf marokkanisch, die duften so gut und sind mir auch schon in Asilah aufgefallen. Eine wärmende kleine Mahlzeit, die meinen großen Hunger etwas stillen kann. Auch hier kommen wir nicht so einfach wieder los, der Freund des Schneckenverkäufers beginnt ein Gespräch mit uns und es wird noch ein bisschen später, bis wir endlich mitsamt den Einkäufen, die wir auf der Straße und in dem kleinen Souk machen, weiterkommen. Nicht allzu weit: Unser nächste Halt ist bei einem Schulbus, auch ein Düdo, hallo!, aus dem an die sechzig Kinder und Jugendliche winken, lachen, aus- und einsteigen. Unglaublich, wo finden die alle Platz? Er unterhält sich mit ein paar von den Jungen, die haben ganz schön viel Spaß mit ihm, wie es aussieht.
Der Himmel und die Lagune färben sich langsam rosa - auf der Lagune treiben die typischen kleinen blau gestrichenen Fischerboote: Ich muss ein bisschen fotografieren!
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