33. Tag, Sonntag 2 12. 2012
Ui, war die Nacht kalt! Leon zittert morgens, obwohl der Wallas die ganze Nacht durchgeheizt hat, allerdings bei offenen Dachluken. Beim ersten Morgenspaziergang entdecke ich sogar Raureif auf Gras und Kleeblättern. Als dann die Sonne herauskommt, wird es jedoch sehr schnell wieder warm.Heute wollen wir weiter nach Puerto de Santa Maria, aber soweit kommen wir nicht. Wir versuchen, Leons erste Pflegefamilie in Spanien zu erreichen, Michael und Marisol, die in Chiclana de la Frontera leben. Der Kontakt lässt sich aber heute nicht herstellen und so fahren wir von Chiclana aus erst einmal wieder zur Küste, weil ich unterwegs ein Plakat gesehen habe, auf dem Playa la Barrosa als der beste Strand Spaniens angepriesen wird. Das wollen wir doch einmal sehen! Tatsächlich: Eine kilometerlange flache Bucht mit Sandstrand, ein Paseo Maritim ohne vielbefahrene Straße dahinter, Restaurants und Ferienhäuser - hier können wir auch Leon wieder einmal relativ unbesorgt von der Leine lassen. Er dankt es uns mit glücklichem Wettlauf mit Farah am Strand entlang. Danach setzen wir uns auf die Terrasse eines Strandrestaurants, ich bestelle Entrecote für mich (und einen kleinen Teil für die Hunde, die brav auf ihren roten Decken zu unseren Füßen liegen), während er sich mit zwei Cafes con leche und seine Pfeife begnügt. Aber er kann die Sonne, die Wärme und die Windstille genießen, endlich einmal wieder!
Später lernen wir einen Iren kennen, der mit einer süßen kleinen schokofarbenen Podenca und einer hübschen Rauhaargalga mit Kajalaugen unterwegs ist. Er hat zehn Jahre in Deutschland gelebt, deshalb ist die Verständigung sehr einfach. Beide Hunde sind aus einer Tötungsstation gerettet, unglaublich, so schöne tolle Hunde, erst ein Jahr alt. Er erzählt von einem weiteren Galgo, der angeblich herrenlos hier am Strand herumläuft, den er versucht anzulocken, um ihn ebenfalls zu adoptieren.
Am Spätnachmittag kommen zu den anderen sonntäglichen Ausflüglern noch jede Menge sportlicher Surfer zum Strand. Aber wie erwartet, nach Sonnenuntergang leert sich unser Parkplatz, alle fahren wieder nach Hause und wir können in die erste Reihe vorrücken. Hier bleiben wir für heute Nacht, sofern die Policia local, die ihren Posten hundert Meter weiter hat, uns lässt. Ja, wieder einmal werden wir stillschweigend geduldet.
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