Freitag, 16. August 2013

Mataró - Barcelona - Cunit

8.Tag, Mittwoch 7.11.2012

Zwar war die Nacht laut, trotzdem habe ich gut geschlafen, keine Befürchtungen oder Ungewissheiten wie in der Nacht davor! Eigentlich absurd, ich schlafe schlecht in einer wunderbaren ruhigen Umgebung aber gut bei Großstadtlärm..

Seine erste kubanische Zigarre morgens ist enttäuschend, er probiert noch eine aus einer anderen Kiste mit dem gleichen Ergebnis: alt und verdorben! Diese Botschaft schickt er seinem Zigarren-Dealer per sms auf dessen Mobiltelefon. Ich denke, dass er das genauso gut auch sein lassen kann, der wird sich sowieso nicht mehr melden! Doch während ich noch einen Spaziergang über den Strand mache (ziemlich schmutzig, aber immerhin, das Meer - sehr blau und sehr weit!), bekommt er eine Nachricht, dass der Spanier bereit sei, die Zigarren zurück zu nehmen. Das hätte ich nun wahrhaftig nicht erwartet! Der kommt tatsächlich zum Bus, langes Palaver, 'puros' und Geld wechseln erneut den Besitzer, und dann ziehen die beiden gemeinsam ab, um diesmal gute Zigarren in einem 'estanco' zu kaufen. Zunächst bin ich noch ganz ruhig, obwohl ich dem Mann zugegebenermaßen misstraue, aber bald kommen doch Gedanken an Überfälle, Entführung oder gar Mord auf... Kurz bevor ich aber versuche, ihn zu erreichen, um mich zu vergewissern, dass alles gut ist, kommt er auch schon zurück, diesmal mit frischen, dafür aber deutlich weniger 'puros', außerdem Brot und Wein für mich. Noch einmal gut gegangen! Am Strand hinter dem Gebäude des Creu Roja (katalanisch für Rotes Kreuz) können wir an einer öffentlichen Wasserstelle Brauchwasser auffüllen, danach machen wir uns wieder auf den Weg.

Und dann passiert das, was ich eigentlich vermeiden wollte: Wir verpassen eine Ausfahrt und statt Barcelona zu umfahren, müssen wir jetzt mitten hindurch! Die Stadt ist riesig, sechsspurige Straßen in eine Richtung, dann links ein Gaudí-Haus - schon vorbei! La Sagrada Familia, komplett eingehüllt und von den obligatorischen riesigen Baukränen umstellt, plötzlich taucht sie unmittelbar vor uns auf. An Anhalten mit dem Bus im strömenden Verkehr ist überhaupt nicht zu denken, also weiter... Ich frage ihn, ob er nervös ist, auf der Scala von 1-10? 2-3 meint er. Ich wäre 10, wenn ich hier fahren müsste! Aber auch, wenn er zwei tieforange Ampeln überfahren hat, kommen wir (und die anderen) heile durch Barcelona hindurch, um uns irgendwann später wieder auf steilen Serpentinen zwischen Castelldefels und Sitges über dem Meer wiederzufinden. Gleißendes Licht, wir fahren nach Süden, schade, denn in der anderen Richtung sind die Farben traumhaft! Das Meer von hier oben ist unendlich weit. Später wird die Gegend wieder flach, eigentlich ziemlich hässliche Architektur und fade Landschaft. Die Straße wird von einer Eisenbahnstrecke begleitet, die den Zugang zum Strand oft unmöglich macht. Trotzdem, wir halten uns in Meernähe, landen in einem Urlaubsort, Cunit. Dort bleiben wir für einen Hundespaziergang und später auch über Nacht. Wir stehen hinter der Bahnlinie an einer kleinen Straße am Meer.

Zum Abendessen probiere ich die 'Heiße Kiste' aus, kurz gekochter Reis (oder Nudeln oder Kartoffeln) wird im Topf in eine warme Decke eingeschlagen, wo der Reis so lange nachgart, wie die gebratenen Paprika und die Steaks brauchen, um servierfertig zu sein. Super Idee, denn der Wallas, unser Diesel-Herd und Heizung, hat nur eine heiße- und eine Warmhaltplatte, da fehlt für ein dreiteiliges Gericht eindeutig eine Herdplatte. Energiesparend ist so eine Heiße Kiste außerdem!






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